Beitrag unserer Gemeinderäte in der Amtsblatt-Rubrik “Kommunalpolitik direkt” (Ausgabe 19. Februar 2020 )
Damit Bretten im Ringen
um Steuereinnahmen und Arbeitsplätze bestehen kann, müssen wir Unternehmen vor
Ort Entwicklungsperspektiven bieten. Dazu gehören zwingend neue Gewerbeflächen.
Gleichwohl droht unsere Stadt nach der baldigen Erschließung des siebten
Abschnitts im Industriegebiet Gölshausen den Anschluss zu verlieren: Bislang
bleibt unklar, wo darüber hinaus Gewerbeareale entstehen könnten. Daher haben
die Freien Demokraten drei Anträge in die Haushaltsberatungen Ende Januar
eingebracht, um die Standortsuche anzukurbeln.
Die eingebrachten Anträge der Freien Demokraten fanden Anklang bei der Brettener Verwaltung. (Foto: IRe, FDP)
Wir begrüßen die Stellungnahme der Verwaltung dazu. Demnach teilt man im Rathaus die Sichtweise, dass Bretten “schnellstmöglich” ein weiteres Gewerbegebiet benötigt. Wir unterstützen diese Bemühungen zur Gewerbeentwicklung, muss es dabei doch zunächst um eine entsprechende Fortschreibung des Regionalplans gehen.
Zweitens ist die Stadt
gefordert, neue
Feuerwehrhäuser für Gölshausen, Ruit und Büchig zu realisieren.
Wegen beengter Raumkapazitäten für die dortigen Floriansjünger haben wir bei
den Budgetverhandlungen beantragt, die Verwaltung möge noch 2020 Planung und
Bau neuer Feuerwachen in den drei Ortsteilen anstoßen. Dabei könnte eine
Systembauweise geprüft werden, um Kosten zu dämpfen. Wir freuen uns, dass diese
Forderung großen Anklang bei der Etatklausur fand: Laut Verwaltungsspitze werde
ein Planungstitel in den nächsten Haushalt aufgenommen, um die Raumverhältnisse
der Ortswehren zu verbessern.
Digitales Parkleitsystem und neue Feuerwehrhäuser als weitere FDP-Anträge zur Haushaltsklausur
Bretten (KBr). Acht Anträge bringt die FDP in die städtischen Haushaltsberatungen 2020 ein. “Wir wollen damit den Wirtschaftsstandort Bretten voranbringen und Investitionen in die kommunale Infrastruktur anregen”, skizziert FDP-Gemeinderat Jan Elskamp die Stoßrichtung der Vorlagen. Am 24. und 25. Januar treten Verwaltung und Stadtrat zu ihrer jährlichen Etatklausur zusammen, um Projekte und Ausgabenposten der Kommunalpolitik zu beraten. Im Vorfeld sind die Fraktionen gehalten, ihre Ideen für ein zukunftsfähiges Bretten in Gestalt von Budgetanträgen einzureichen. “Angesichts der bereits veranschlagten Neuverschuldung müssen wir dieses Mal besonders sorgsam abwägen, welche Vorhaben spürbaren Nutzen für Bretten stiften”, so Elskamp. Die Liberalen seien gleichwohl überzeugt, in ihren Anträgen finanzierbare Vorschläge darzulegen, die “großen Mehrwert für unsere Stadt zeitigen werden”.
Über die Finanzen der Stadt Bretten in 2020 beraten Gemeinderat und Verwaltung bei der Etatklausur Ende Januar. Die FDP ist mit acht Anträgen dabei (Foto: Mabel Amber, Pixabay).
“Mit drei Anträgen möchten wir die Suche nach weiteren Gewerbeflächen auf Brettener Gemarkung ankurbeln”, schildert Elskamp. Zusätzliche Gewerbeareale seien für die Entwicklung der Melanchthonstadt essentiell, weil Firmen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sichern, zeigt sich der Mandatsträger überzeugt. “Bis neue Gewerbeflächen hierzulande bebaut werden können, verstreichen gut und gern zehn Jahre.” Da der siebte Bauabschnitt des Gölshäuser Industriegebiets nicht das “Ende der Geschichte” sein dürfe, “müssen wir schleunigst weitere mögliche Standorte für Unternehmen in Betracht ziehen”. Die FDP schlage daher drei Bereiche für eine weitergehende Prüfung vor. “Eine gewisse Präferenz hegen wir für ein Gewerbegebiet zwischen Rinklingen und Dürrenbüchig, entlang der B293, mit Anbindung an die künftige Südwestumgehung. Doch auch zwei weitere Areale, einmal zwischen Kernstadt und Büchig, westlich der Umgehungsstraße Gölshausen, und zweitens zwischen Diedelsheim und Gondelsheim, entlang der B35, sollten wir für eine Gewerbeerschließung erwägen”, so Jan Elskamp.
“Außerdem beantragen wir mit Blick auf die nahende Bautätigkeit auf der Sporgasse ein digitales Parkleitsystem”, ergänzt FDP-Stadtrat Ingo Jäger. Dieses solle aus zwei Komponenten bestehen. “Wir schlagen zum einen dynamische Leittafeln für die Brettener Einfallstraßen vor, die live anzeigen, in welchen Parkbereichen freie Stellplätze verfügbar sind. Andererseits soll die Auslastung der einzelnen Parkgaragen und -plätze künftig in eine Online-Plattform eingespeist werden, die für jedermann, beispielsweise per Smartphone abrufbar ist. Die Stadt Heidelberg gibt dafür ein tolles Vorbild ab”, erläutert Jäger. Mehrere Ziele würden mit dem Leitsystem erreicht. “Wenn wir schnell sind, werden Besucher schon während des Bauprojekts Sporgasse auf alternative, aber wenig bekannte Parkgelegenheiten in Zentrumsnähe hingewiesen. Langfristig würde das digitale Leitsystem die Attraktivität der Innenstadt erhöhen; Verkehrsströme ließen sich effizient auf verfügbare Parkkapazitäten ausrichten.” Ferner regt die FDP die Einrichtung von drei bis fünf Kurzzeitparkplätzen am südlichen Eingang der Weißhofer Galerie an. “Bestimmt können wir den vorübergehenden Wegfall der Sporgassen-Stellplätze nicht völlig ausgleichen. Wir sind aber der Überzeugung, dass der Verlust an Parkplätzen mit mehreren kleinen Maßnahmen spürbar gemildert werden kann”, argumentiert Jäger. “Neue Kurzzeitparkplätze am ehemaligen Kaufhaus Schneider kämen dauerhaft umliegenden Geschäften zu Gute und bilden somit einen Baustein zur besseren Förderung des Einzelhandels”.
Wollen nicht, dass der Wirtschaftsstandort Bretten weiter auf der Stelle tritt: Die Mitglieder des Gemeinderats Jan Elskamp (l.) und Ingo Jäger.
“Weiterhin sollte der Gemeinderat 2020 Planung und Bau neuer Feuerwehrhäuser in Gölshausen, Büchig und Ruit anstoßen. Der jüngste Bedarfsplan der Floriansjünger untermauert in der Hinsicht klaren Handlungsbedarf, weshalb wir einen passenden Haushaltsantrag gestellt haben”, sagt Jan Elskamp. “Die Gölshäuser Wehr benötigt längst bessere Raumkapazitäten. Daher plädieren wir für eine größere Feuerwache, wobei als Standort das nordöstliche Ende der Eppinger Straße in Richtung Steinäcker ideal wirkt.” Im Sinne einer Systembauweise könne das neue Gölshäuser Feuerwehrhaus als Muster für entsprechende Projekte in Ruit und Büchig taugen, gibt der liberale Stadtrat zu bedenken. “Schließlich setzen sich die Freien Demokraten dafür ein, dass der Fuß- und Radweg zwischen Bretten und Ruit mit Straßenlaternen versehen wird. Den häufigeren Umstieg auf das Fahrrad könnte Bretten überdies mit einer Radwegekarte für das Stadtgebiet fördern, nennt Elskamp die Themen der weiteren Budgetanträge seiner Partei.
Beitrag unserer Gemeinderäte in der Amtsblatt-Rubrik “Kommunalpolitik direkt” (Ausgabe 15.01.2020)
Skeptisch sehen wir die
Eigenheimförderung, die der Rat im Dezember beschlossen hat. Demnach erhalten
Bürger, die einen Altbau in Ortskernen erwerben und diesen selbst bewohnen, auf
Antrag einen Zuschuss aus der Stadtkasse. Die Förderung wird auf fünf Jahre
gewährt und beträgt jährlich 600 Euro, ergänzt um 300 Euro für jedes im
Haushalt lebende Kind. Mit den Subventionen möchte die Verwaltung Leerstände inmitten der Brettener
Ortsteile eindämmen. Wir als FDP fürchten jedoch, das Programm
könnte sich als wenig
effektiv erweisen – zu Lasten der Steuerzahler.
Dass Gebäude in
Ortskernen leer stehen, hat vermutlich zwei Gründe: Entweder die Eigentümer
lehnen eine Veräußerung oder Modernisierung ihrer Immobilien ab. Oder ihnen
fehlt das Geld, weshalb sie bereits Käufer für ihre Gebäude suchen. Doch
offenbar finden sie keine, sonst wären die Leerstände längst beseitigt. An
beiden Gründen ändert der neue Fördertopf nichts. Er ist mit Sicherheit zu
klein, um die Kaufentscheidung zugunsten eines Altbaus maßgeblich zu
beeinflussen. Andererseits bürdet er der Stadt jährlich etwa 100.000 Euro auf,
die unabhängig von tatsächlichen Anträgen vorzuhalten sind. In Zeiten neuer Schulden
hätten diese Mittel wirksamer eingesetzt werden können.
Ruiter Ortskern
Unsichere Fahrradständer
an der MPR?
In der Fragestunde
erkundigte sich ein Schüler der Max-Planck-Realschule, warum dort
Fahrradständer installiert seien, die kaum ausreichend Schutz bieten. Konkret
lasse sich ein Rad nur so anschließen, dass der Reifen gesichert sei, nicht
jedoch das gesamte Rad inklusive Rahmen. Abgesehen von erhöhter Diebstahlgefahr
könne dies versicherungstechnisch relevant sein, wenn es an die Übernahme
etwaiger Schäden gehe. Wir ermuntern die Verwaltung, der Sache nachzugehen.