Nach massiver Kritik der Freien Demokraten profitieren vor allem die Pendler / Regionalexpress soll in seiner jetzigen Form erst 2019 wegfallen
Bretten/Bruchsal (PM). Die massiven Proteste aus der Region und der Freien Demokraten gegen die Komplett-Streichung der Regionalexpress-Linie Stuttgart-Heidelberg mit Halten in Bretten, Bruchsal und Bad Schönborn-Kronau haben Wirkung gezeigt. „Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium mitteilte, soll die bisherige RE-Linie nun erst 2019 wegfallen. Dafür prüft das Ministerium jetzt, ob es für Pendler nicht morgens und abends nach Heidelberg und in die Region Stuttgart schnelle RE-Ersatzzüge nach 2019 geben wird. Mit dieser Lösung können wir gut leben, da sie viele unserer in den vergangenen Monaten gestellten Forderungen aufgreift“, sagte FDP-Regionalverbandsmitglied Dr. Christian Jung (Bruchsal) am Freitag. Damit profitierten vor allem die Pendler aus dem Raum Bretten „nachhaltig und langfristig“, wenn die Pläne umgesetzt würden.
Jung dankte ausdrücklich dem FDP-Landtagsabgeordneten Jochen Haußmann, der sich kontinuierlich dafür eingesetzt hatte, dass die Zugverbindungen im Landkreis Karlsruhe auf der Strecke Bretten-Bruchsal-Bad Schönborn nicht unter den Plänen der grün-roten Landesregierung leiden. Als erster überhaupt hatte sich der FDP-Ortsverband Bretten um seinen 2. Vorsitzenden Kai Brumm für eine Überprüfung der kompletten RE-Streichung ausgesprochen und Kritik an den früheren Plänen geäußert.
Mit den pendlerfreundlichen Plänen von schnellen und direkten Verbindungen zu den Stoßzeiten sei es zu verschmerzen, wenn es daneben nur eine stündliche umsteigefreie Fahrt von Bruchsal und Bretten nach Stuttgart – unter Bedienung aller Halte zwischen Bruchsal und Mühlacker – geben würde. „Das Verkehrsministerium wollte das Thema vor der Landtagswahl vom Tisch haben, wir begrüßen deshalb die Einsichtsfähigkeit sehr“, sagte Christian Jung weiter.
Auch der Vorschlag, mehr Sitzplätze in der S-Bahn durch einen zusätzlichen Wagen (Voraussetzung ist die Verlängerung der Bahnsteige zwischen Bruchsal und Heidelberg) einzuführen, sei „sehr vernünftig“. Dazu gehörten auch die verbesserten Anschlüsse in Bruchsal zwischen den S-Bahnen Heidelberg-Bruchsal und den Zügen Bruchsal-Bretten. Damit erreiche man zu den Hauptverkehrszeiten gute halbstündliche Verbindungen mit abgestimmten Umsteigezeiten zwischen Bretten und Heidelberg. Ein S-Bahn-Halbstundentakt zwischen Heidelberg und Bruchsal auch an Wochenenden finde ebenfalls die Unterstützung der FDP.
(Text und Bild: Dr. Christian Jung)