Stadt- und Kreisverband feiern ihr 70-jähriges Bestehen // Helmut Hackel und Jutta Reßin für langjährige Mitgliedschaft geehrt
Hocherfreut zeigen sich die Vorsitzenden der FDP Bretten, Max Weismann und Kai Brumm, angesichts herausragender Ehrungen, die letzte Woche Mitgliedern des Brettener Stadtverbandes zuteil wurden. So erfolgte im Rahmen einer Kreismitgliederversammlung die Ernennung unserer Stadträtin Karin Gillardon zum Ehrenmitglied der FDP Karlsruhe-Land. Mit der Auszeichnung würdigen die Freien Demokraten das langjährige Engagement Gillardons in der Kommunalpolitik.
Karin Gillardon trat 1980 in die FDP ein und wurde 1982 erstmals als Mitglied des Gemeinderates Bretten verpflichtet. Das kommunale Mandat hatte sie zunächst bis 1989 inne. Nachdem sie 2002 den Vorsitz des liberalen Stadtverbandes Bretten übernommen hatte, zog Karin Gillardon 2004 erneut in den Gemeinderat der Melanchthonstadt ein. Es folgte die zweimalige Wiederwahl in den Jahren 2009 und 2014.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Bestehen der FDP Karlsruhe-Land ehrte Kreisvorsitzender Heiko Zahn ferner den langjährigen Schatzmeister der Brettener Freidemokraten Helmut Hackel für seine 50-jährige Parteizugehörigkeit. Die ebenfalls aus Bretten stammende Jutta Reßin erhielt eine Auszeichnung für 25 Jahre Mitgliedschaft in der FDP.
Im Folgenden finden Sie die Pressemitteilung des Kreisverbandes.
Freie Demokraten blicken zurück und mit Aufwind in die Zukunft
Bretten/Walzbachtal (PM). Die Freien Demokraten spüren zurzeit auch in der Region „großen Aufwind“. „Durch zahlreiche Gespräche und den direkten Kontakt mit den Menschen merken wir jeden Tag, wie sehr die FDP als liberale und rechtsstaatliche Kraft in Politik und Gesellschaft gebraucht wird“, sagte FDP-Kreisvorsitzender Heiko Zahn bei der 70-Jahr-Feier des Kreisverbandes Karlsruhe-Land Ende November 2015. Dies werde auch immer mehr durch Umfragen deutlich. Als Festredner konnte er den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann MdL, sowie unter anderem die FDP-Landtagskandidaten Carolin Holzmüller (Wahlkreis Bretten) und Prof. Dr. Jürgen Wacker (Wahlkreis Bruchsal) begrüßen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten 1945 in den früheren Landkreisen Karlsruhe und Bruchsal bis Ende Dezember engagierte liberale Bürger eine neue Partei, die ab dem Dreikönigstreffen am 6. Januar 1946 im gesamten Bundesland Württemberg-Baden unter dem Namen „Demokratische Volkspartei“ (DVP) firmierte. Später wurde diese in Freie Demokraten FDP/DVP im Südwesten umbenannt. Heiko Zahn stellte heraus, wie die FDP sich organisatorisch aufbaute, aber immer auch Höhen und Tiefen wie zuletzt bei der Bundestagwahl 2013 erlebte.
Mit viel Engagement gelte es liberale Werte zu verteidigen. „Dies gilt insbesondere für die Auseinandersetzung mit rechtspopulistischen Parteien und einigen ihrer ins Extreme tauchenden Protagonisten“, sagte Heiko Zahn weiter. Aktuell kämpften die Freien Demokraten im Landkreis für eine Lösung der Verkehrsprobleme in und rund um Karlsruhe und für den Bau einer Zweiten Rheinbrücke. „Auch der Erhalt der Musikakademie in Kürnbach ist uns ein besonderes Anliegen. Auch hier kämpfen wir um eine Lösung“, betonte Zahn. Deutlich wurde er bei der Auseinandersetzung mit den jüngsten Terroranschlägen, die insgesamt die „Freiheit“ gefährdeten. „Müssen wir zulassen, dass unsere Kinder und Enkelkinder beim Reisen durch Europa wieder an jeder Grenze ihren Ausweis zeigen müssen? Müssen wir zulassen, dass wir nicht mehr wie überall entspannt in einem Café sitzen können, ohne Angst haben zu müssen, einem Terroranschlag zum Opfer zu fallen? – Wir müssen das nicht zulassen! Wir dürfen uns diesem Terror nicht unterwerfen und wir müssen unsere Freiheit in Europa verteidigen“, sagte Zahn unter großen Beifall.
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“, leitete der Festredner Jochen Haußmann MdL seine Rede mit einem Zitat des englischen Staatsmanns Thomas Morus (1478-1535) ein. Dieses stehe symbolisch für die liberale Tradition und den Einsatz für Individualität und Freiheit, die immer bedroht seien. Haußmann blickte insbesondere in die direkte Nachkriegszeit, als ab 1945 in die heutigen Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe innerhalb weniger Wochen und Monate über 600.000 Heimatvertriebene und Flüchtlinge in das gerade gegründete Bundesland Württemberg-Baden kamen.
„Unsere Tradition reicht aber viel weiter zurück, da es in Baden und Württemberg eine lange demokratische und freiheitliche Tradition gibt. Deutlich wurde dies bei der blutig niedergeschlagenen Revolution in Baden 1848/49, bei der Forderungen der Bürger mit Waffengewalt und unter Zuhilfenahme preußischer Truppen niedergeschlagen wurden“, sagte Haußmann. Viele Forderungen von damals wie die „Preßfreiheit“, die „Gewissens- und Lehrfreiheit“ über die Konfessionen und Religionen hinweg oder die „Beeidung des Militärs auf die Verfassung“ seien 1949 ins Grundgesetz aufgenommen worden und hätten ihren modernen Charakter für die Freien Demokraten nicht verloren.
Auch deshalb gelte es, sich immer für einen liberalen und starken Rechtsstaat sowie eine solide Wirtschafts- und Finanzpolitik einzusetzen und die europäische Einigung weiter voranzutreiben, da sie im Vergleich zu früher Sicherheit und Stabilität ermögliche. Haußmann geht davon aus, dass die FDP am 13. März 2016 mit einem starken Ergebnis und einer gestärkten Fraktion in den baden-württembergischen Landtag einziehen wird. „Die grün-rote Landesregierung muss abgelöst werden. Nicht nur in der Bildungs- und Wirtschaftspolitik gibt es einiges zu optimieren.“
In der Folge ehrten Heiko Zahn und Jochen Haußmann verschiedene Mitglieder für ihr langjähriges Engagement. Besonders hob Zahn dabei die Verdienste seines Vorgängers Dr. Otto Hertäg (Stutensee) hervor, der den Freien Demokraten seit 25 Jahren angehört und die Partei in den vergangenen zwei Jahren auch in „schwierigen Monaten“ führte. Für seine 50-jährige Mitgliedschaft wurden außerdem Helmut Hackel (Bretten), Walter Biester (Graben-Neudorf) und Hermann Süss (Graben-Neudorf) geehrt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft sagte die FDP „Danke“ an Rosemarie Becker (Rheinstetten), Dr. Arno Lang (Ettlingen), Kurt Lupp (Bruchsal), Elke Melchers (Eggenstein-Leopoldshaen), Roland Morlok (Eggenstein-Leopoldshafen) und Hans-Martin Müller (Stutensee) sowie für 25 Jahre an Margarete Hauswirth (Weingarten) und Jutta Reßin (Bretten).
Der Höhepunkt des Abends war die Ernennung der Brettener Stadträtin Karin Gillardon zum neuen Ehrenmitglied des Kreisverbandes. In seiner Laudatio hob Heiko Zahn die vielfältigen Verdienste von Karin Gillardon für die FDP und ihre großes ehrenamtliches und soziales Engagement hervor. „Karin ist aus unserem Kreisverband nicht wegzudenken“, stellte Zahn heraus.
(Text und Fotos: Dr. Christian Jung, FDP Karlsruhe-Land)