Positionen zur Wahl des Brettener Gemeinderats 2024

So langsam wird es ernst: Bretten muss schneller werden, soll die Gartenschau 2031 stattfinden.

Die Brettener Woche hat alle Parteien und Wählervereinigungen, die sich um Sitze im Gemeinderat bewerben, nach ihren Positionen zu zentralen kommunalpolitischen Themen befragt. Unsere Antworten finden Sie im Folgenden vorab und in einer der nächsten Printausgaben der Zeitung.

Bretten muss sparen – wo setzen Sie den Rotstift an?

Um solide städtische Finanzen zu gewährleisten, muss Bretten kommunalen Pflichtaufgaben Vorrang einräumen und freiwillige Leistungen ggf. hinten anstellen. Wir streben eine optimierte Ausgabenstruktur an, ohne dabei Mittel für Bildung, öffentliche Sicherheit (Stichwort Feuerwehr) oder soziale Dienste zu kürzen. Dagegen müssen kommunale Förderprogramme und Mittel für Kultur laufend überprüft werden, während weniger Bürokratie und eine digitalisierte Verwaltung mittelfristig Sparpotentiale bieten.

Welchen Beitrag sollte in Ihren Augen die Stadt leisten, um die ärztliche Versorgung sicherzustellen?

Bretten sollte medizinische Versorgungszentren (MVZ) fördern, die auf Kooperation zwischen Ärzten beruhen und den Verwaltungsaufwand für die Beteiligten senken. Zudem gilt es, die Rechbergklinik infrastrukturell zu stärken, besonders durch einen Helikopterlandeplatz. Ärzte sollen in Bretten attraktive Arbeitsbedingungen vorfinden. Obwohl die Möglichkeiten einer Kommune in dieser Hinsicht begrenzt sind, muss die Stadt so und durch aktive Suche nach Fachkräften helfen, den Ärztemangel zu lindern.

Was kann Ihrer Meinung nach eine Entspannung auf dem Brettener Wohnungsmarkt herbeiführen?

Wir setzen auf Nachverdichtung ebenso wie auf neue Bauflächen in allen Stadtteilen. Die Brettener Bevölkerung wächst weiter. Nur wenn wir der hohen Nachfrage mit einem zunehmenden Wohnraumangebot begegnen, lassen sich Immobilienpreise und Mieten halbwegs im Zaum halten. Ferner gilt es, Wohnnebenkosten nicht ausufern zu lassen. Zu ihnen gehört die Grundsteuer: Wir kämpfen energisch dafür, dass die Grundsteuerreform vor Ort aufkommensneutral umgesetzt wird.

Wie können verschiedene Kulturen und Nationalitäten, aber auch Generationen in einer Kleinstadt wie Bretten zusammengebracht werden?

Integration gelingt durch offene Kommunikation. Migranten müssen schnellstmöglich die deutsche Sprache erlernen; ehrenamtliche Integrationshelfer gilt es zu fördern. Generationenübergreifende Wohnprojekte und die gezielte Unterstützung der Vereinsarbeit bringen unser Miteinander voran. Die Stadt sollte Vereine und Ehrenamt finanziell wie organisatorisch unterstützen und regelmäßig den Austausch mit Vereinen suchen.

Die größten Chancen für die Energiewende sehen Sie für Bretten bei welcher Technologie?

Die Energiewende in Bretten gelingt durch Offenheit für verschiedene technische Lösungen: Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden müssen weiter ausgebaut, Fernwärme aus Graben-Neudorf und Nahwärmenetze in Neubaugebieten ermöglicht werden. Die energetische Sanierung städtischer Immobilien hat Priorität. Bretten sollte auf erneuerbare Energiequellen und pragmatische Lösungen ohne ideologische Scheuklappen bauen.

Welches Potenzial wird Ihrer Ansicht nach bei der Kleinstadtperle Bretten noch nicht ausgeschöpft?

Bretten hat enormes Potenzial als innovativer Wirtschaftsstandort zwischen den Forschungs- und IT-Hotspots Karlsruhe, Heidelberg und Stuttgart. Ein neues Gründer- und Innovationszentrum vor Ort könnte den IT-Bereich und Start-ups fördern. Die Kleinstadtperle muss als Teil der Technologieregion Karlsruhe sichtbar werden; entsprechende Kooperationen sind anzustreben. Digitale Infrastruktur, moderne Mobilitätskonzepte und attraktive Gewerbeflächen stärken Bretten als dynamisches Mittelzentrum.